Die Bletterbachschlucht: in die erdgeschichtliche Vergangenheit blicken

Der Bletterbach zieht sich durch das Gebiet der Gemeinde Aldein auf dem Regglbert, einem Bergrücken im südöstlichen Südtirol. Dort bildet der Bletterbach am Fuß des 2.317 Meter hohen Weißhorn eine Schlucht, die den Beinamen „Grand Canyon Südtirols“ trägt. Entstanden ist die acht Kilometer lange und 400 Meter tiefe Bletterbachschlucht vor etwa 15.000 Jahren. International bekannt wurde die Bletterbachschlucht durch die Tatsache, dass hier bereits einige große Fossilienfunde von Forschern gemacht wurden.

Die Bletterbachschlucht: ein geologisches Bilderbuch

Bei einer Wanderung durch die Bletterbachschlucht marschieren die Besucher gewissermaßen durch ein geologisches Bilderbuch und werfen einen Blick in die erdgeschichtliche Vergangenheit. Denn in den vergangenen 15.000 Jahren hat sich der Bletterbach insgesamt bis zu 4.00 Meter tief durch die Felsen und somit auch durch verschiedene Zeitalter gegraben. Dabei wurden Schätzungen zufolge bis zu zehn Milliarden Tonnen Gestein abgetragen, die vom Bletterbach ins Etschtal geschwemmt wurden. Dabei wurden eben die verschiedenen geologischen Schichten freigelegt.

Eine Zeitreise in der Bletterbachschlucht

Vom Aufbau und der Zusammensetzung der Gesteinsschichten her lassen sich Rückschlüsse auf Klima und Umweltbedingungen in einem Zeitraum vor rund 280 bis 235 Millionen Jahren ziehen. So stoßen die Wanderer in der Bletterbachschlucht auf Spuren von Sauriern, Fraß- und Wühlspuren, aber auch auf die Abdrücke von Pflanzenteilen. Doch nicht nur das Bodenleben und die Pflanzenwelt der damaligen Zeit lassen sich in der Bletterbachschlucht erkunden, sondern auch das Leben in den Meeren. In den Schichten, in welchen sich Meeresablagerungen gebildet haben, lassen sich nämlich verschiedene Fossilien wie Kopffüßler, Schnecken und Muscheln erkennen und finden.

Wer diese Eindrücke nicht nur aufnehmen, sondern auch wissenswerte Hintergründe erfahren möchte, kann an geführten Wanderungen teilnehmen. Dabei werden den Teilnehmern von fachkundigen Führern Natur und Geologie der Region auf spannende Weise näher gebracht. Und wer sich noch intensiver mit dem Thema beschäftigen möchte, kann anschließend dem GEO Museum im Ortsteil Radein einen Besuch abstatten.

Februar 2017

Weitere News im Archiv: Tipps und Beiträge zur Urlaubsregion Trentino Südtirol 2017.



[ © Das Copyright liegt bei www.urlaubsregion-trentino-suedtirol.de | Urlaubsregion Trentino Südtirol]

© www.urlaubsregion-trentino-suedtirol.de